20. Dezember

"Als ich Christtagsfreude holen ging"


Wie schnell doch die Zeit vergeht. Gerade haben wir noch die einzelnen Beiträge für den Adventskalender gesammelt und zusammengestellt. Jetzt zünden wir schon die 4. Kerze an und in ein paar Tagen leuchten die Weihnachtsbäume in den Häusern. Zum 4. Advent ein Gedicht, eingereicht von Inge Blume, LFV Lenne.

Foto Marion Becker, LFV Vahlbuch-Meiborssen


 

Die vier Kerzen

 

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still. Dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.

 Die erste Kerze seufzte und sagte:

 „Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht.“

 Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

 

Die zweite Kerze flackerte und sagte:

 „Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“

Ein Luftzug wehte durch den Raum und die zweite Kerze war aus.

 

Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort.

 „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie haben nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“

 Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

 

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte:

 „Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“

 Und fast fing es an zu weinen.

 

Doch da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort.

 Sie sagte:  „Hab keine Angst, denn ich heiße Hoffnung. So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden!“

 

Voller Freude nahm das Kind Licht von der Kerze „Hoffnung“ und zündete die anderen Lichter wieder an.

Verfasser unbekannt