3. Dezember

"Markt und Straßen steh'n verlassen"


Erinnern Sie sich noch an dieses Gedicht von Joseph von Eichendorff (1788-1857)?

Haben Sie es vielleicht sogar einmal auswendig gelernt? Welche Bilder stellen Sie sich vor, wenn Sie den Text lesen oder vielleicht sogar aufsagen?

Ein Gedicht aus längst vergangener Zeit, das auch im 21. Jahrhundert zur Advents- und Weihnachtszeit gehört.

 

 Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und freuen uns, wenn Sie morgen wieder in unseren Adventkalender gucken. 

Markt und Straßen stehn verlassen,

still erleuchtet jedes Haus,

sinnend geh ich durch die Gassen,

alles sieht so festlich aus.

 

An den Fenstern haben Frauen

buntes Spielzeug fromm geschmückt,

tausend Kindlein stehn und schauen,

sind so wunderstill beglückt.

 

Und ich wandre aus den Mauern

bis hinaus ins freie Feld,

hehres Glänzen, heil'ges Schauern

wie so weit und still die Welt!

 

                                                                                                                         Sterne hoch die Kreise schlingen,

                                                                                                                        aus des Schnees Einsamkeit

                                                                                                                        steigt's wie wundersames Singen -

                                                                                                                        O du gnadenreiche Zeit!